Röhrnbacher Weihnachtsspiel

Franz Baumgartner am 02.01.2024

Kumedi des hl. Christkindleins

Röhrnbacher Weihnachtsspiel in der Pfarrkirche St. Michael

Kume­di zu Ehren des Hei­li­gen Christkindl

Von Eli­sa­beth Lorenz

Mit viel Applaus und Stan­ding Ova­ti­on“ dank­te das begeis­ter­te Publi­kum in Röhrn­bach den ehren­amt­li­chen Mit­wir­ken­den beim Röhrn­ba­cher Weih­nachts­spiel“ für einen musi­ka­li­schen Hoch­ge­nuss, der noch ein­mal die Weih­nachts­zeit in den Mit­tel­punkt stellte. 

Unter der Gesamt­lei­tung von San­dra Gei­er haben die Akteu­re die legen­dä­re Kume­di zu Ehren des Hl. Christ­kindl“ ein­stu­diert zusam­men mit dem Chor unter Lei­tung von Sophie Lorenz, mit Johan­nes Geis an der Orgel sowie der Instru­men­tal­grup­pe mit Ursu­la Pin­ker (Flö­te) Bet­ti­na Zwir­ner (Flö­te), Mar­ti­na Brandl (Gitar­re), Max Ranz­in­ger (Zither) und Kathi Nus­ser (Hack­brett).

Das Röhrn­ba­cher Weih­nachts­spiel oder wie es auch heißt Kume­di zu Ehren des Hei­li­gen Christ­kind­leins“ ist eines der ganz weni­gen Spie­le, die den Wan­del der Zei­ten über­dau­ert und unver­fälscht erhal­ten geblie­ben ist. Die­ses Spiel war weit über die Gren­zen unse­rer Hei­mat bekannt und es wur­de auch im benach­bar­ten Böh­mer­wald und in Öster­reich, im Salz­kam­mer­gut und Tirol, bis nach Ungarn hin­ein in den Bau­ern- und Wirts­stu­ben gespielt. Lie­der des Röhrn­ba­cher Weih­nachts­spiels sind fast 400 Jah­re alt und in der Urfas­sung besteht die Kume­di“ aus meh­re­ren anein­an­der gefüg­ten Spie­len, doch an die­sem Abend wur­den nur die drei gro­ßen Sze­nen gespielt und gesun­gen, näm­lich das Herbergs‑, Hir­ten- und Drei­kö­nigs­spiel. Eine Beson­der­heit die­ses Weih­nachts­spiels ist auch, dass nicht nur die Tex­te, son­dern auch alle Lie­der aus Röhrn­bach stam­men, das im 16. Jahr­hun­dert eine wah­re musi­ka­li­sche Hoch­burg war. Erst vor ca. 150 Jah­ren wur­de es auf­ge­schrie­ben und damals in den Gast­stu­ben auf­ge­führt. Das ers­te Mal zum Klin­gen gebracht wur­de es dann am 20.12.1935, doch es ent­wi­ckel­te sich kei­ne dau­er­haf­te Tra­di­ti­on daraus. 

Erst in den 80iger Jah­ren wur­de das Krip­pen­spiel wie­der­ent­deckt und dank der Initia­ti­ve von Franz Habels­ber­ger (+) bis 2012 im 5jährigen Rhyth­mus unter sei­ner Regie in der Pfarr­kir­che auf­ge­führt. Ein gro­ßer Her­zens­wunsch von Franz Habels­ber­ger war es, dass die­se Tra­di­ti­on wei­ter­ge­führt wird und mit San­dra Gei­er hat­te er dann eine wür­di­ge Nach­fol­ge­rin gefun­den, die 2012 die Rol­le der Maria sang und spiel­te sowie für das Ein­stu­die­ren der Solis­ten zustän­dig war und bereits 2018 die Gesamt­lei­tung die­ses Tra­di­ti­ons­stü­ckes übernahm. 

Eine wei­te­re Beson­der­heit aber sind auch die Kos­tü­me der Dar­stel­ler, denn sie sind genau­so geklei­det, wie die Figu­ren der gro­ßen Krip­pe, die im Sei­ten­schiff der Kir­che St. Micha­el steht und Fan­nerl Reit­ber­ger, Andrea Ambros sowie Lisa Ambros waren bei die­ser Auf­füh­rung für die Kos­tüm­aus­stat­tung sowie Mas­ke zustän­dig. Für Requi­si­ten und Tech­nik war Mario Gei­er verantwortlich.

Mit weih­nacht­li­chen Wei­sen stimm­ten Georg Gei­er und der jun­ge Nach­wuchs­mu­si­ker Eli­as Sai­ko mit ihren Har­mo­ni­kas die Besu­cher in der fei­er­lich illu­mi­nier­ten Pfarr­kir­che auf das Schau­spiel ein.

Pfar­rer Bern­hard Tie­fen­brun­ner begrüß­te die Zuhö­rer zu die­sem beson­de­ren Abend und im Ker­zen­schein zogen die Lai­en­dar­stel­ler in das Kir­chen­schiff ein und der Chor sang das wohl­be­kann­te Ihr Kin­der­lein kom­met“, des­sen Melo­die eben­falls aus dem Röhrn­ba­cher Lie­der­schatz über­nom­men wurde.

Andäch­tig lausch­ten die Zuhö­rer den ein­fühl­sa­men Lie­dern und der authen­ti­schen Dar­stel­lung die­ses Krip­pen­spiels, durch das der Hohe­pries­ter Kay­phas (Nico Gei­er) als Spie­ler­klä­rer führ­te. Der Engel Got­tes (Eva Eibl) erschien Maria und Josef in ihren Träu­men und beglei­te­te sie fort­an auf ihrem Weg. Vor allem San­dra Gei­er bril­lier­te mit ihrer wun­der­ba­ren Sopran­stim­me in der Rol­le der Maria und spiel­te die lie­ben­de Mut­ter in berüh­ren­der Wei­se eben­so wie Micha­el Dro­pal­la als Josef einen glaub­haf­ten und um sei­ne Fami­lie besorg­ten jun­gen Vater dar­stell­te. Bei der Suche nach einer Blei­be für die Nacht klopf­ten die bei­den ver­geb­lich an die Türe eines Wir­tes (Chris­ti­an Plechin­ger), doch gewähr­te ein ande­rer Wirt (Wolf­gang Meindl) Unter­schlupf im Stall. Auch den drei Hir­ten (Wolf­gang Raab, Albert Heindl und Bern­hard Scho­ber) erschien der Engel und 

so mach­ten sie sich auf den Weg zum neu­ge­bo­re­nen König der Juden. Eben­so sahen die Hei­li­gen Drei Köni­ge (Rudi Ranz­in­ger, Albert Uhr­mann und Rein­hard Geis) den Stern und so mach­ten sie sich mit ihren Pagen (Luis und Eli­as Sai­ko, Jan­nik Gei­er) auf den Weg nach Beth­le­hem, um dem Kind ihre kost­ba­ren Geschen­ke zu brin­gen. Doch auch Hero­des (Rudolf Peck) hat von dem neu­en König gehört und auf den Rat eines Bau­ern (Anton Eis­ner) hörend schickt er sei­nen Tra­bant (Chris­ti­an Plechin­ger), um aus­zu­kund­schaf­ten, wo das Kind zu fin­den sei.

Die Flucht von Josef und Maria nach Ägyp­ten bil­de­te das Fina­le der Dar­stel­lung und als am Ende der Kume­di“ alle Dar­stel­ler gemein­sam mit dem Publi­kum das klas­si­sche Weih­nachts­lied Oh du fröh­li­che…“ anstimm­ten, war jeder vom Zau­ber die­ses Spie­les im Her­zen tief berührt. 

Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­der Franz Baum­gart­ner stell­te abschlie­ßend alle Mit­wir­ken­den vor und dank­te beson­ders San­dra Gei­er für die­se stim­mungs­vol­le und besinn­li­che Stun­de und mein­te, dass Franz Habels­ber­ger sicher von oben“ zuge­schaut und sei­ne hel­le Freu­de an die­ser Auf­füh­rung und der Fort­set­zung der Tra­di­ti­on hät­te. Mit Blu­men dank­te Rudi Ranz­in­ger im Namen aller Dar­stel­ler der Spiel­lei­te­rin San­dra Gei­er für ihre Geduld und Engagement. 

Sehr bewe­gen­de Wor­te des Dan­kes fand wie­der­um auch San­dra Gei­er für alle Akteu­re, Hel­fer, Sän­ger und Musi­ker, die viel Frei­zeit opfer­ten, um die­ses beson­de­re Röhrn­ba­cher Weih­nachts­spiel nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten zu las­sen und sie dank­te dem Publi­kum für den nicht enden wol­len­den Applaus. Ihr Dank galt auch dem Kul­tur­ver­ein Röhrn­bach für die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung sowie Fami­lie Meindl für die Film­auf­nah­men. Gegen Selbst­kos­ten­preis kann der Film von Wolf­gang Meindl bezo­gen werden. 

Der Erlös des Abends wird der Bür­ger­stif­tung Röhrn­bach zugutekommen.

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